Meine Systempartner
Segen oder Fluch?
Zu Beginn meiner Tätigkeit begann das Geschäftsjahr stets mit den Verhandlungen der Industrie. Konditionen, Rabatte, Zielumsatz und halt alle weiteren Parameter, die ein gemeinsames Geschäftsjahr ermöglichen würde.
Eine sehr mühselige Arbeit, da - abhängig von der eigenen “Umsatzhöhe” - das Geschäftsjahr durchaus einer “industriellen Beeinflussung” unterlag.
Im Laufe der Zeit kam es fast zu “panischen” Zuständen, da jeder Autoteilehändler meinte, sich einer Systempartnerschaft anschließen zu müssen. Mir war das eigentlich egal, da ich weiterhin ein “treuer Industriekunde” bleiben wollte.
Doch irgendwann war es dann an der Zeit, sich doch einen Systempartner suchen zu müssen, da die Industrie, die Händlerschaft logistisch nicht mehr mit “Kleinlieferungen” abdecken wollte.
Nach gründlicher Recherche konnte ich feststellen, dass es Systempartner gab, deren Fußfesseln höchst ausgeprägt waren. Einkaufszwang lag dort an erster Stelle. Von wirtschaftlicher Freiheit konnte nicht mehr gesprochen werden.
Der beste und eigentlich auch “einfachste” Einkaufsverband oder Interressensverband war die COPARTS!
Neben einer jährlichen Systemgebühr, die zudem noch überschaubar war, konnte ich mich im Einkauf frei bewegen. Kein Einkaufszwang - jedoch viele neue Möglichkeiten, die die tägliche Arbeit erleichtern würden. Der absolute Knaller war jedoch, dass sämtliche getätigten Umsätze, die bei gelisteten Lieferanten im System der COPARTS getätigt wurden, zudem einer Bonifizierung unterworfen wurden.
Bedeutet: Zahle 2.000,- € und bekomme 5.000,- € zurück! Genau mein Fall!
Die COPARTS bestand aus mehreren Gesellschaftern, die sich Deutschland in Lieferzonen “aufgeteilt” hatten. Irgendwann wurden jedoch die gesetzten Grenzen nicht mehr eingehalten und plötzlich standen uns mehrere COPARTS Systempartner im Einkauf zur Verfügung.
Ein wahres “Einkaufsparadis”, da natürlich jeder Systempartner als Lieferant den Löwenanteil der Umsätze für sich generieren wollte. Im Umkehrschluss: Ein Preisverfall, da wir natürlich nunmehr in die Lage versetzt wurden, dort einzukaufen, wo es am günstigsten war.
Ein Systempartner verließ die COPARTS und wechselte in die AAG.
Da dieser Systempartner uns natürlich weiterhin beliefern wollte, einigten wir uns auf eine “akzeptable Systemgebühr” und waren nunmehr Mitglied in zwei Einkaufsverbänden, die sich gegenseitig natürlich um den “Kunden Fischer” intensiv kümmerten. Über die Entwicklung der Einkaufspreise brauche ich keine Worte zu verlieren - es blieb spannend!
Auch heute noch sind wir Mitglied in den Systempartnerschaften COPARTS und der AAG! Glücklich und zufrieden!

