Stadtmarketing oder Verkehrsverein
Das Stadtmarketing und die Werbegemeinschaft
Nach meinem Abitur und der (damals noch üblichen) Wehrpflicht bei den Fallschirmjägern, hat es mich zum Studium der Betriebswirtschaftslehre (BWL) nach Münster verschlagen.
Noch heute stehen bei mir im Büro die “Manifeste” eines jeden Studenten der Betriebswirtschaftslehre (nur noch zur reinen Deko) im Regal!
WÖHE mit der Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und natürlich die “blaue Bibel des “Marketing Papstes” von Heribert Meffert mit dem Titel Marketing, Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, Konzepte – Instrumente – Praxisbeispiele, welches als Standardwerk bezeichnet werden kann und an vielen Universitäten weiterhin zur Pflichtlektüre gehört.
Pflichtlektüre! Irgendwie habe ich das Gefühl, das weder die Autoren und erst recht nicht die Standardwerke der BWL im Iserlohner Stadtmarketing bekannt sind.
Stadtmarketing war, zumindest in meiner Studienzeit, in keinster Art und Weise fester Bestandteil des Lehrplans. Demnach wohl von geringem Interesse oder mit hoher Wahrscheinlichkeit eher die Aufgabe der damals bekannten “Verkehrsvereine”, die in den Kommunen ein fester Bestandteil waren.
Stadtmarketing hört sich zuerst einmal wesentlich besser an als Verkehrsverein! Doch wie kam es zum Wandel und welche Aufgaben sind beiden Begrifflichkeiten zuzuordnen?
Fragen wir WIKIPEDIA!
Dort wird die Geschichte des Stadtmarketings wie folgt geschildert:
Bis Mitte der 1970er Jahre hatte die Stadtentwicklungsplanung expansive Stadterweiterung bzw. Wiederaufbau als Hauptinhalt und dabei wenig Bezug auf die Einzelinteressen von Wirtschaft bzw. Bürgern. Durch eine schlechtere finanzielle Situation der Kommunen in den 1980er Jahren kam es zu einer Phase, in der die Stadtentwicklungsplanung, die sich auf kleinere, überschaubare Projekte beschränkte (Wohnumfeldverbesserungen, Verkehrsberuhigung). Der Planungsbezug auf die Gesamtstadt trat in den Hintergrund. Gleichzeitig begann die Diskussion und Umsetzung von Stadtmarketing, Citymarketing und Citymanagement nach Vorbildern aus den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich auf Grundlage der Orientierung am privatwirtschaftlichen Marketing. Seit Beginn der 1990er ist Stadtmarketing als Instrument der Stadtentwicklung weit verbreitet. Mitte der 1990er setzten bereits mehr als 80 % der Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern, Stadtmarketing in verschiedener Form als Instrument der Stadtentwicklung ein oder betreiben Planungen dazu. In den 2000er Jahren ist durch die begrenzte finanzielle Situation der Kommunen eine gewisse Stagnation zu verzeichnen. Quelle: Wikipedia, Stand Oktober 2024
In Iserlohn halten wir auf jeden Fall an der Stagnation fest!
Ein Stadtmarketing, welches personell in Menge der Mitarbeiter, überdimensioniert aufgebaut wurde.
Effizienz, Ideenreichtum, Innovationen - fehl am Platz!
Die dringende und auch notwendige “Verzahnung” des Iserlohner Stadtmarketings mit der Iserlohner Werbegemeinschaft findet (leider) nur auf hömophatischer Art und Weise statt.
Für die Innenstadt und die vielen aktiven Händler eine Entwicklung, die sich in den kommenden Jahren sträflich rächen wird.
Eine schöne Stadt und auch eine (eigentlich) schöne Innenstadt - eine Schande, dass Politik und Verwaltung sich da auf der Nase herumtanzen lassen!